Zahlreiche Bauträger und Anlagevermittler sehen in Pflegeimmobilien eine lukrative Kapitalanlage für Investoren. Sie prognostizieren hohe Renditen mit vier und mehr Prozent und das bis zu 25 Jahre lang. Dieser Prognose geht die Stiftung Warentest nach und beleuchtet, ob die Investition in ein Pflegeapartment tatsächlich so lukrativ und rentabel ist, wie versprochen. Welche Gewinne lassen sich mit Pflegeimmobilien tatsächlich erzielen? Worauf sollten Investoren und Anleger vor dem Kauf einer Pflegeimmobilie außerdem achten?
So weist die Stiftung Warentest zunächst darauf hin, dass die von den Bauträgern und Anlagevermittlern versprochene Rendite eine Bruttorendite ist. Anleger müssen beachten, dass von den beispielsweise vier versprochenen Prozent für die Rendite etwa 0,5 Prozent für die Nebenkosten abgezogen werden müssen. Auch wenn die Mieten stetig steigen, müssen Käufer sich darüber im Klaren sein, dass gerade eine Pflegeimmobilie schnell an Wert verliert.
Denn die Gemeinschaftsräume werden von den Bewohnern stark genutzt und altern schnell. Zudem legen neue Gesetze stets neue Anforderungen an die Ausstattung auf. Meistens muss die Immobilie nach einigen Jahren aufwendig modernisiert werden. Ein weiterer Risikofaktor ist der wirtschaftliche Erfolg des Betreibers. Droht ihm eine Insolvenz, kann dies bedeuten, dass die Miete nicht gezahlt wird. Wann und ob ein neuer Betreiber gefunden wird und ob die Immobilie für den Weitervertrieb noch lukrativ ist, ist nicht abzusehen. Vor allem dann nicht, wenn ambulante Pflegedienste und moderne Pflegeheime in der Region zunehmend gefragt sind.
Quelle: Stiftung Warentest
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