Wer ein Mini-Haus, auch Tiny House genannt, selbst bauen möchte, kann sich an zwei unterschiedlichen Baumodellen orientieren. Für Anfänger, die über wenig handwerkliches Wissen und Erfahrung verfügen, bietet sich das Baukastenprinzip an. Dieses Modell hat zudem den Vorteil, dass einige der benötigten Genehmigungen schneller von den Ämtern vergeben werden. Erfahrenere Handwerker, die nach dem Bauplanprinzip bauen, können ihre Vorstellungen gestalterisch so umsetzen, wie sie es sich immer gewünscht haben. Zusätzlich können sie durch die Eigenarbeit Kosten sparen.
Baupläne und Bauanleitungen für Tiny Houses sind im Internet zu finden. Meistens sind diese jedoch nur in englischer Sprache, da sie von amerikanischen Anbietern stammen. Auch sollte geprüft werden, ob sich die Anleitungen lediglich auf den Rohbau des Tiny Houses beziehen oder auch eine Anleitung zum Innenausbau enthalten. Sowohl die benötigten Materialien und Werkzeuge als auch eine detaillierte Anleitung zur Vorgehensweise sollte in den Bauplänen enthalten sein. Doch Vorsicht ist geboten, denn die amerikanischen Bauvorschriften oder die Straßenverkehrsordnung sind nicht ohne Weiteres auf die deutschen Bestimmungen zu übertragen.
In den meisten Fällen benötigt ein Tiny House, trotz seiner kleinen Größe von etwa 8 bis 30 Quadratmetern eine Baugenehmigung. Befindet sich das Tiny House auf einem Anhänger unterliegt es dem Straßenverkehrsrecht und erfordert keine Baugenehmigung. Zu den Kostenfaktoren für ein Tiny House zählen neben den Material- und Baukosten beispielsweise noch Kosten für das Grundstück, die Grunderwerbsteuer sowie ggfs. Kosten für einen Makler, Notar und den Grundbucheintrag. Hinzu kommen Kosten für die Versorgungstechnik und Innenausstattung, sowie weitere Amtskosten wie für die Baugenehmigung oder Grundstücksvermessung.
Quelle: Bauratgeber Deutschland
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