Das Immobilienberatungsunternehmen JLL untersucht in der Studie „Veränderte Arbeitswelt“ die Auswirkungen der durch die Corona-Krise steigenden Nachfrage nach Remote-Working bzw. der Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice. Diese Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt haben Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Die Studienexperten beobachten eine steigende Nachfrage nach größerem Wohnraum sowie das Interesse nach einem Wohnraumwechsel in Außenbezirke von Großstädten sowie in den ländlichen Raum. Besonders in Städten und Regionen, in denen ein hohes Preisgefälle zwischen den Mieten in der Stadt und im Umland herrscht oder dort, wo Immobilieneigentum wenig erschwinglich sind, könnte es Verlagerungen des Wohnortes in benachbarte Gebiete geben.
In Städten, in denen die Möglichkeit zum Remote-Working im Alltag Einzug gehalten hat, werden die Pendlerkosten fallen und das Einzugsgebiet eines regionalen Arbeitsmarktes wird sich vergrößern. Dies hat zur Folge, dass sich die Anforderungen an den privaten Wohn- und Lebensraum für viele Menschen verändern werden. Bürgern und Bürgerinnen, die viel Zeit zu Hause verbringen und von dort aus Arbeiten, legen besonders viel Wert auf eine hohe Wohnqualität. Diese wird u. a. durch eine erhöhte Anzahl von Zimmern und der Trennung des Privat- und Arbeitsbereiches gewährleistet. Auch würde, laut Analyse von JLL, die Nachfrage nach größeren Grundrissen, einem Balkon sowie einem privaten Garten steigen. Aber auch der Zugang zu einem Breitband-Internet sowie eine niedrige Lärmbelästigung und eine hohe Energieeffizienz spielen eine signifikante Rolle im Bereich der Wohnqualität.
Zusammen mit dem nachlassenden Wunsch der Städter und Städterinnen im Zentrum zu leben, wäre mit einer Verlagerung des Wohnraumes in die Peripherie zu rechnen. Die Analyse von JLL zeigt zum einen auf, welche Gebiete von der Wohnungsnachfrage in die Außenbezirken sowie den Ausdehnungseffekten profitieren können. Zum anderen werden die Potentiale auf ebendiesen Wohnungsmärkten analysiert. Zu den Städten mit dem höchsten Ausdehnungspotential gehören laut Studie Darmstadt, Frankfurt am Main, München, Karlsruhe sowie Köln, Düsseldorf und Braunschweig.
Quelle: JLL
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