Ob für die Außendämmung der Fassade oder des Dachs unter der Dachdeckung sowie als Dämmmaterial im Innenbereich von Decken oder Wänden, Schaumglas verfügt über hervorragende Dämmeigenschaften. Es besteht zu 66 Prozent aus recyceltem Altglas, zum größten Teil aus Fenster- oder Autoglasscheiben. Dieses wird zunächst unter Einsatz von Zusatzstoffen, wie beispielsweise Feldspat oder Natriumkarbonat, in energiesparenden Niedrigtemperaturöfen geschmolzen. Das erkaltete Gemisch wird zusammen mit Kohlenstoff in Kugelmühlen zermahlen und anschließend bei über 1.000 Grad erhitzt und dadurch zu einer Zellstruktur mit Zellwänden aufgeschäumt.
Schaumglas hat viele Vorteile. Aufgrund seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit hält die Schaumglas-Dämmung die Wärme im Haus. Zudem ist Schaumglas wasser- und dampfdicht, solange die Schaumglasplatten unbeschädigt sind. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich der Baustoff deshalb auch hervorragend in Bereichen einsetzen, in denen mit einer hohen Feuchtigkeitsbildung zu rechnen ist, da die Platten kein Wasser aufnehmen. Befinden sich allerdings kleine Bläschen auf der Oberfläche der Platten, könnte Wasser eindringen und gefrieren. Vergrößert sich das Volumen der gefroren Bläschen, kann die Zellstruktur zerspringen und es können sich Risse in den Schaumglaswänden bilden. Dies hat zur Folge, dass sich mit der Zeit die Dämmwirkung verringern kann, da die Wärmeleitfähigkeit zunimmt.
Dafür erfüllt Schaumglas als Baumaterial höchste Anforderungen im Bereich Brandschutz. Nach DIN 4102-1 sowie EN 13501-1 gehören Schaumglas-Dämmungen der Klasse A1 an, der höchsten Baustoffklasse im Bereich Brandschutz, da sie keine brennbaren Stoffe beinhalten. Wer allerdings viel Wert auf einen guten Schallschutz legt, sollte auf andere schalldämpfende Lösungen zurückgreifen, da Schaumglas über keine guten Schallschutzeigenschaften verfügt. Weitere Vorteile sind eine hohe Belastbarkeit sowie eine sehr gute Ökobilanz im Vergleich zu synthetischen Baustoffen. Im Handel erhältliche Platten kosten zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter.
Quelle: Wohnglück
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