Laut der Studie „Der ostdeutsche Wohnungsmarkt nach der Wiedervereinigung“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben sich die Mieten in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren den Mieten in Westdeutschland angeglichen. So ist in ostdeutschen Städten ein hoher Anstieg der Mietkostenbelastung festzustellen. Laut Umfrageergebnissen sind Mieter trotz der steigenden Bruttokaltmiete in Bezug zum sich geringfügig entwickelnden Nettoeinkommen zufrieden mit ihrer Wohnsituation.
Der Anstieg der Mietkostenbelastung trifft vor allen Dingen geringverdienende Haushalte. Während im Jahre 1990 die Quote der Mietkostenbelastung von einkommensschwachen Privathaushalten im Osten 4 Prozent betrug, lag sie 2018 bei 24 Prozent. Die Quote bei den besserverdienenden Haushalten stieg in demselben Zeitraum von 4 auf 24 Prozent. In Westdeutschland fällt die Steigung der Mietkostenbelastung im Vergleich wesentlich flacher aus. Denn während die Quote im Jahre 1990 bei einkommensschwachen Familien bereits bei 20 Prozent lag, stiegt sie bis 2018 lediglich um elf Punkte auf 31 Prozent. Bei den oberen Verdienstklassen veränderte sich die Quote nur um 5 Punkte von 20 auf 25 Prozent.
Ebenso zeigt die Analyse Veränderungen in der Größe der Wohnfläche pro Person auf. In Ostdeutschland standen Mietern im Jahre 1990 nur 30,5 Quadratmeter pro Kopf zu. Bis 2018 stieg der Wohnflächenanspruch für eine Person auf 44,2 Quadratmeter und damit um 13,7 Quadratmeter Gesamtfläche. In Westdeutschland hingegen betrug die zustehende Wohnfläche bereits im Jahre 1990 42,3 Quadratmeter und stieg bis 2018 um 6,2 auf 48,5 Quadratmeter. Die Studienauswertungen zeigen zudem, dass Mieter im Osten sogar noch etwas zufriedener mit ihrer Wohn- und Lebenssituation sind als im Westen. Auf einer Skala von 1 bis 10 lag der Zufriedenheits-Wert bei ostdeutschen Mietern 2018 bei 7,4 Punkten und im Westen bei 7,3.
Quelle: DIW
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