Wer ein Wohnprojekt realisiert, ist darauf angewiesen, dass ausreichend Baumaterialien zur Verfügung stehen. Der Rohstoff Kies wird für die Produktion von Beton benötigt und ist somit für den Wohnungsbau sehr wichtig. Doch die Kies-Vorräte in Deutschland sind knapp und die Preise hoch. Denn das Vorkommen und die Gewinnung von Kies ist viel niedriger als der eigentliche Bedarf. Die Studie „Kies – der wichtigste heimische Rohstoff“ von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verdeutlicht die Versorgungsengpässe von Kies und anderen Naturgesteinen in Deutschland.
Ob Feinkies, Mittelkies oder Grobkies, die Einsatzmöglichkeiten von Kies sind vielfältig. Neben dem Baugewerbe kommt der Rohstoff beispielsweise auch im Garten- und Landschaftsbau oder im Straßenbau zum Einsatz. Betrachtet man die Produktion von Beton, die für das Baugewerbe essenziell ist, stellt man fest, dass Kies sogar wichtiger als Sand oder Quarzsand ist. Denn unter den Gesteinszuschlägen bei der Betonherstellung beläuft sich der Anteil von Sand auf etwa 35 Prozent, der Anteil von Kies oder Splitt aus gebrochenen Natursteinen liegt jedoch bei 65 Prozent.
Laut BGR traten die ersten Versorgungsengpässe bereits 2016 in Hamburg im Bereich des Straßenbaus auf. Zwei Jahre später, im Jahre 2018, weiteten sich die Engpässe bei der Kiesgewinnung auch auf das Baugewerbe (Hochbau) im Ruhrgebiet und anderen Regionen aus. Die Konsequenz war, dass größere Bauunternehmen zum Teil nicht mehr realisiert werden konnten. Um Kies zu gewinnen, braucht es ausreichend Gewinnungsstellen. Doch genau hier liegt das Problem, denn es werden nicht ausreichend genehmigungsfähige Flächen für die Rohstoffgewinnung bereitgestellt und von den Regionalplanungsbehörden ausgewiesen. Zudem sind die Genehmigungsverfahren für die Neueröffnung von Kiesgruben aufwendig und langwierig und verlangsamen die Kiesgewinnung.
Quelle: BGR
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